Neuer Wanderweg für die Fische am Doubs

Neuer Wanderweg für die Fische am Doubs

"Rebecca, sag mal, wie geht das nochmals mit den Fischen?" eine Frage die mir häufig gestellt wird. Dazu kann ich stundenlang erzählen oder es kurz und knapp halten. Die Fische möchten, wie wir Menschen auch, sich von A nach B bewegen. Aus diversen Gründen, der Liebe wegen, aufgrund besserer Nahrung oder weil wir die Schnauze voll haben vom Ort an dem wir die letzten 10 Jahre gelebt haben. So einfach ist es.

Wir durften dieses Jahr in St.Ursanne die Infrastruktur zum Fischaufstiegsmonitoring im Umgehungsgewässer "Moulin Grillon" am Doubs realisieren. Mit der von uns erbauten Infrastruktur werden die aufsteigenden Fische gefangen. Dies ist nötig um sie zu Bestimmen und zu vermessen. Roi du Doubs ist der erhoffte, häufigste Gast. Er gilt als stark gefährdet und befindet sich auf der roten Liste des Bundes. Bei der letzten Zählung 2012 wurden im oberen Doubs gerade noch 52 Exemplare gefunden (Quelle Wikipedia). Wir erhoffen uns mit unserem Beitrag zur Öffnung der Fischmigrationswege einen Beitrag zur Artenerhaltung geleistet zu haben.

Von der technischen Beratung, zur Konstruktion, Planung, Fertigung bis zur Montage der Anlage. Nun sind wir gespannt auf die Ergebnisse des Monitorings.

Was gab es zu tun? Fische mögen es nicht an der frischen Luft zu zappeln, ebenfalls sind sie schampar schlau was "Auswege-finden" angeht. Als geeignete Fangmethode hat sich an diesem Standort eine Reuse anerboten. Dies ist ein Käfig in den die Fische reinschwimmen und durch den verengten Eingang bzw. Ausgang, welchen sie nicht mehr finden, eine Sackgasse bildet. Somit werden sie in der Reuse gefangen. Diese wiederum kann mit einfachen Hilfsmitteln angehoben werden, ein Teil des Wassers läuft ab und der Rest, mitsammt den Fischen bleibt in einem dafür vorgesehenen Behälter gefangen. Nun kann die Reuse ohne grossen Aufwand auf festen Boden gefahren werden. Dazu musste ein spezieller Kran gebaut werden. Haben nun Fischer und Fische wieder festen Boden unter den Füssen bzw. Flossen, so können die Fische bestimmt und vermessen werden. Nach diesem Abenteuer werden die Fische stromaufwärts freigelassen, dahin wo sie ursprünglich wandern wollten.

In diesem Rahmen möchte ich mich bei allen Beteiligten ganz herzlich für die gute Zusammenarbeit bedanken und freue mich auf weitere spannende Projekte!

 

Rebecca